Checklisten und Vorgehensweise

4 Strategien beim Outsourcing-Ende

28.11.2012


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.

Vier Beziehungstypen

Das Ergebnis der Standortbestimmung kann in der Regel einem der folgenden vier Archetypen zugeordnet werden:

Typ 1: Der Kunde ist prinzipiell zufrieden mit dem Dienstleister

Ein typisches Szenario sieht so aus: Die Services und Leistungen entsprechen den Erwartungen. Beide Seiten arbeiten vertrauensvoll zusammen, die Governance-Prozesse sind eingespielt und die Retained Organisation verfügt über die nötigen Skills. Aber oft besteht trotzdem Anpassungsbedarf: Die Rahmenbedingung haben sich verändert, oder der Kunde ist unsicher, ob die Preise wirklich marktkonform sind.

Typ 2: Der Dienstleister erfüllt die Erwartungen nicht - der Aufbau einer internen IT ist jedoch keine Alternative

Bei diesem Szenario können die Gründe sehr vielfältig sein: Die gelieferten Services entsprechen nicht den Anforderungen des Kunden, der Vertrag passt nicht zu seinen Bedürfnissen, auch über einen längeren Zeit-raum konnte keine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufgebaut werden, oder das Preisniveau ist überhöht. Im Prinzip sind die geforderten IT-Services allerdings am Markt verfügbar.

Auch hier ist in den seltensten Fällen eine einseitige Schuldzuweisung an den Provider angebracht. Vielleicht verfügt die Retained Organisation des Kunden nicht über die benötigten Skills, oder sein Anforderungsmanagement weist Lücken auf.

Typ 3: Der Kunde braucht mehr Einfluss auf die IT-Bereitstellung

In diesen Fällen sind die Anforderungen des Auftraggebers so spezifisch geworden, dass der Dienstleister sie mit seinem Standard-Delivery-Modell nicht mehr erfüllen kann. Vielfach werden die nunmehr geforderten IT-Services überhaupt nicht in der benötigten Form am Markt angeboten. Oft erschweren auch neue regulatorische Rahmenbedingungen (etwa bezüglich der ComplianceCompliance) die externe Leistungserbringung. Oder aufgrund struktureller Veränderungen - beispielsweise Unternehmenszukäufen - ist eine interne IT-Organisation sinnvoller geworden als die Auslagerung der IT-Services. Alles zu Compliance auf CIO.de

Typ 4: Die Commodity-Services erfüllen die Anforderungen, einige Services verlangen jedoch ein unternehmensspezifisches Know-how

Diese "gespaltene Position" ist zugleich die häufigste. Die Selbsteinschätzung lautet oft: "Die am Markt ver-fügbaren Standard-Services decken unsere Anforderungen größtenteils ab, unternehmenskritische Services können wir aber besser selbst bereitstellen." Sehr häufig will der Auftraggeber aus der Full-Outsourcing-Beziehung aussteigen und ein kompetitives Umfeld schaffen.

Dazu muss er allerdings zwei Voraussetzungen erfüllen: Er kann die benötigten IT-Services eindeutig "schneiden" und auf die verschiedenen Lieferanten verteilen sowie interne und externe Dienstleister effizient steuern. Dies sind notwendige Bedingungen, um einen Best-of-Breed-Ansatz zu realisieren.

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