UBS Deutschland
Martin Deckert: "IT ist nicht alles!"
Wie lassen sich Risiken heute erfolgreich managen? Wir sprachen mit Dr. Martin Deckert, Mitglied des Vorstands der UBS Deutschland AG und Chief Operations Officer/Chief Risk Officer.
CIO.de: Die Auswirkungen der Finanzkrise sind noch allgegenwärtig, da erschütterten neue Betrugsdelikte und fehlerhafter Umgang mit Produkten und IT das bereits stark geschwächte Vertrauen der Kunden in die Banken. Was ist die Ursache für diese nicht enden wollende Kette von Pleiten, Pech und Pannen?
Martin Deckert: Angesichts sinkender Margen, massiv steigender regulatorischer Anforderungen, geringer Personaldecke und der Suche nach zukunftsweisenden Geschäftsmodellen ist der Druck auf die BankenBanken sehr hoch. Die Finanzmärkte sind derzeit sehr volatil. Das führt zu Hektik unter den Akteuren und in Phasen großer Hektik können Fehler passieren. Das ist zwar nicht entschuldbar, erklärt aber, woher diese Fehler rühren. Top-Firmen der Branche Banken
CIO.de: Es geht heute also mehr denn je darum, Risiken zu managen. Welches sind für Sie die Hauptstoßrichtungen?
Deckert: Es gibt verschiedene Sichten – die regulatorische Sicht, die Unternehmenssicht, die Mitarbeitersicht und insbesondere auch die Kundensicht.
CIO.de: Regulatorische Verschärfungen sollen helfen, Risiken besser zu managen - setzen aber die Banken sehr unter Handlungszwang. Wie begegnen Sie diesen Anforderungen?
Deckert: Die Verschärfung der Anforderungen der Aufsichtsbehörden ist nachvollziehbar und im Sinne einer Selbstkontrolle auch richtig. Auch wenn dies mit einem großen administrativem Aufwand und höheren Ressourceneinsatz für die Kreditinstitute verbunden ist. Die Kapitalmaßnahmen wie die Aufstockung der Eigenkapitaldecke halte ich ebenfalls für sinnvoll. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Risikobewusstsein auf diese Weise geschärft worden ist.