Routing der Extra-Klasse
Navigationsgeräte über 250 Euro im Test
Navi über 250 Euro: Navigon 8410
Fazit: Das Navigon 8410 überzeugt anhand aktueller Karten, ausgereifter Sprachsteuerung und sinnvollen Routing-Extras. Seine Schwachpunkte sind der allzu glänzende Touchscreen und die 3D-Funktionen, die noch zu rudimentär ausfallen. Außerdem ist das Navigon 8410 selbst für Designfreunde ein teurer Spaß.
Besonderheit: Gezielt setzt Navigon beim 8410 auf das Äußere. Sofort ins Auge stechen Metallrahmen, das flache Gehäuse und der kapazitive 5-Zoll-Touchscreen. Die glänzende Glasoberfläche des Displays ist elegant, spiegelte im Test aber teils so stark, dass wir nur noch wenig darauf erkennen konnten. Außerdem war sie extrem berührungsempfindlich. Die beiliegende Schutzfolie minderte das zwar, ging aber zu Lasten des Designs.
Ausstattung: Mit im Paket des Navigon 8410 fanden wir einen stabilen Saughalter für die Windschutzscheibe, eine Stoffhülle für das Navi, ein USB-Kabel sowie ein Ladegerät. Außerdem steckte im Navigon 8410 eine Micro-SD-Karte mit einer Kapazität von zwei GB. Auf dem Navi sind die Karten zu 40 Ländern Europas aufgespielt. Das Gerät beherrscht TMC, der detailliertere Service TMC Pro lässt sich kostenlos aktivieren - der entsprechende Code lag bei. Über die Bluetooth-Schnittstelle lässt sich das Navigon 8410 als Freisprecher nutzen. Der integrierte Multimedia-Player spielt Video- und Audio-Dateien ab. Außerdem zeigt er Bilder an und lässt sich per optionalen DVB-T-Modul (rund 60 Euro) zum TV-Empfänger ausbauen.
Navigation: Gut gelungen ist die Sprachsteuerung des Navigon 8410. Sie verstand uns im Test auch dann, wenn es im Auto nicht ganz leise war. Allerdings aktivierte sie sich nahezu bei jeder Berührung der Glasoberfläche - etwas nervig. Rundum überzeugen war jedoch das Kartenmaterial von Navteq und die Darstellung der Route am Schirm. War die Funktion "My Routes" aktiviert, errechnete das Navigon 8410 drei Varianten der Route. Das ging im Test zu Lasten des Rechentempos, offenbarte jedoch häufig kluge Wegstrecken. Im Schnitt kamen wir auf 16 Sekunden in der Routenberechnung - das ist ein mittelmäßiges Ergebnis. Bis zum ersten GPS-Signal benötigte das Navi 1:26 Minuten - wiederum Durchschnitt. Der Akku hielt 2:36 Stunden durch - für ein Navi dieser Größe akzeptabel. Sehr gut schnitt dagegen die stimmliche Führung des Navigon 8410 ab. Mit angenehmer Stimme gab das Navi stets rechtzeitig Anweisungen und las auf Wunsch sogar TMC-Meldungen vor. Bei der 3D-Darstellung darf man sich dagegen nicht viel vom Navigon 8410 erwarten: Eine realistische Ansicht ganzer Straßenzüge sowie wichtiger Gebäude auf der Strecke waren auf unseren Testfahrten Fehlanzeige - das Ganze steckt noch in den Kinderschuhen. Sehr gut funktionierten dagegen Orientierungshilfen wie die realistische Anzeige von Verkehrsschildern sowie der Spurassistent.
Extras: Das Navigon 8410 lässt sich mit Echtzeitdiensten erweitern. Die bieten Live-Infos zur Verkehrslage, zum Parkplatzbestand, Wetterlage oder Radarbewegungen. Nach den ersten drei kostenfreien Monaten berechnet Navigon rund 80 Euro für das Jahresabo. Bei zwei Jahren kommt das Abo auf etwa 140 Euro.