Grundig IT sendet auf mehreren Kanälen
Haltung wahren in der Insolvenz
Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
In Frage kam für den Split auch eine alternative Lösung des im thüringischen Thale ansässige Dienstleisters Thebis, der mit der Thebis Conversion Workbench ein eigenes Verfahren zur Mandantenmigration anbietet. Dabei werden die Daten zunächst kopiert und dann im Quellmandanten gelöscht. Nach Regns Ansicht hat das SAP-Verfahren den Vorteil, dass die Datenbank logisch aktualisiert würde, ohne vom Datenvolumen her stark anzuwachsen. Dieser Aspekt ist wesentlich, weil sich die auf OracleOracle laufende SAP-Datenbank bei Grundig mit einer enormen Größe von 1,4 Terabyte bereits nahe am Limit der Hardwareressourcen bewegt. Vom Aufwand her veranschlagt Regn für den Mandanten-Split 400 Manntage, die sich die Grundig-IT und der externe Anbieter, der den Zuschlag erhält, teilen sollen. Alles zu Oracle auf CIO.de
Von 2000 auf 700 SAP-Nutzer
Hier denkt Regn aber bereits an die Zukunft. Wenn die Bildung kleinerer Mandanten erfolgreich abgeschlossen ist, kann er sich eine Plattformmigration auf kleinere, kostengünstigere Systeme vorstellen. Mit dem Rückgang der SAP-Anwenderzahl von einst 2000 auf 700 steht nämlich letzten Endes auch die Existenzberechtigung des großen HP-Systems in Frage.
Noch beschäftigen sich die einzelnen Grundig-Nachfolgeunternehmen mit den Nachwehen der Insolvenz, jeder Geschäftsbereich ist vorrangig um das eigene Fortbestehen bemüht. Verständlich, dass unter diesen Bedingungen keine IT-Projekte in Angriff genommen werden. Doch Regn ist guter Dinge, dass es mit den Grundig-Nachfolgern wieder bergauf geht - er rechnet damit, dass sein Unternehmen bereits im zweiten Halbjahr wieder mit Planungen für neue Geschäftslösungen beauftragt wird.